Kuh­milch- & Laktoseintoleranz

Kuhmilch- und Laktoseintoleranz

Kuh­milch- & Laktoseintoleranz

Kuh­milch ist in fast jedem Kühl­schrank zu fin­den – sie ist als Lie­fe­rant für Milch­ei­weiß und Cal­ci­um bekannt. Eigent­lich ist die Kuh­milch Nah­rung für die Käl­ber, etwa so, wie die Mut­ter­milch die ers­te und bes­te Nah­rung für unse­re Neu­ge­bo­re­nen ist. Da Käl­ber und Babys stark wach­sen, ist die jewei­li­ge Mut­ter­milch sehr Nähr­stoff­reich um ein gesun­des Wachs­tum zu gewähr­leis­ten. Außer uns Men­schen gibt es kein ande­res „Säu­ge­tier“, dass noch im Erwach­se­nen­al­ter Milch konsumiert.

Lak­to­se­into­le­ranz: Milch­zu­cker muss auf­ge­spal­ten werden

Um den in der Milch ent­hal­te­nen Milch­zu­cker (Lak­to­se) auf­spal­ten und ver­dau­en zu kön­nen wird das Enzym Lak­ta­se benö­tigt. Die Pro­duk­ti­on von Lak­ta­se im Darm wird mit zuneh­men­dem Alter redu­ziert oder ganz ein­ge­stellt, was bei den Betrof­fe­nen dazu führt, dass Sie Kuh­milch zuneh­mend schlech­ter ver­tra­gen. Stel­len sich Sym­pto­me wie Blä­hun­gen, Völ­le­ge­fühl oder Durch­fall nach dem Ver­zehr von Kuh­milch ein, soll­te man an eine Lak­to­se­into­le­ranz den­ken. Die Lak­to­se­into­le­ranz lässt sich mit einem spe­zi­el­len Atem­gas­test oder mit einem Gen­test nach­wei­sen. In mei­ner Pra­xis hat sich der Bio­feld­test bewährt, da ich mit­hil­fe die­ses Ver­fah­rens nicht nur auf eine Lak­to­se­into­le­ranz, son­dern auch auf eine Milch­ei­weiß­un­ver­träg­lich­keit tes­ten kann. Denn auch die Milch­ei­wei­ße wie Casein und die Ami­no­säu­re Leu­cin kön­nen auf­grund ihres Ami­no­säu­re­mus­ters zu Unver­träg­lich­kei­ten füh­ren. Zudem steht Leu­cin im Ver­dacht das Wachs­tum von Fett­zel­len zu stei­gern und die Aus­schüt­tung des appe­tit­an­re­gen­den Hor­mons Lep­tin zu fördern.

Schaf- und Zie­gen­milch sind meist bes­ser ver­träg­lich als Kuhmilch

Wenn wir von Milch spre­chen, mei­nen wir meis­tens Kuh­milch – doch Milch ist nicht gleich Milch. Die Milch von Scha­fen und Zie­gen unter­schei­det sich im Fett‑, Zucker- und Eiweiß­ge­halt. Aber auch die Qua­li­tät und Ver­ar­bei­tung der Milch macht einen gro­ßen Unter­schied: So ver­tra­gen Men­schen, die Kuh­milch nicht gut ver­tra­gen, in vie­len Fäl­len eine Deme­ter-Bio-Kuh­milch, die nicht homo­ge­ni­siert (Ver­fah­ren zur gleich­mä­ßi­gen Ver­tei­lung der Fett­tröpf­chen in der Milch) wird, deut­lich bes­ser als eine homo­ge­ni­sier­te, halt­ba­re Milch aus „indus­tri­el­ler“ Tierhaltung.

Zie­gen­milch ent­hält weni­ger Casein und einen höhe­ren Anteil an Albu­mi­nen als die Kuh­milch, was sie leich­ter ver­dau­lich macht. Schafs­milch besitzt eine Ähn­li­che Eiweiß­struk­tur wie die Zie­gen­milch und hat zudem einen hohen Anteil an unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren. Men­schen, die auf Kuh­milch all­er­gisch sind, kön­nen Schafs­milch häu­fig gut ver­tra­gen. Da der Anteil von Zie­gen- und Schafs­milch weni­ger als ein Pro­zent der gesam­ten Milch­pro­duk­ti­on aus­macht, ist der Preis für Zie­gen- und Schafs­milch deut­lich höher als der für Kuhmilch.

Pflanz­li­che Alter­na­ti­ven bei Laktoseintoleranz

Mitt­ler­wei­le gibt es eine gro­ße Palet­te an pflanz­li­chen Alter­na­ti­ven zur Kuh­milch, die zum einen eine ver­dau­ungs­freund­li­che Alter­na­ti­ve bei Lak­to­se­into­le­ranz dar­stel­len und zum ande­ren hel­fen, weni­ger tie­ri­sche Nah­rungs­mit­tel zu kon­su­mie­ren. Die wohl bekann­tes­te Alter­na­ti­ve stellt die Soja­milch dar. Sie hat einen Eiweiß­ge­halt, der ähn­lich der der Kuh­milch ist. Soja­milch soll­te aber nicht unkri­tisch ver­wen­det wer­den: Wich­tig ist, dass die Soja­milch aus gen­tech­nik-frei­en Soja­boh­nen in Bio-Qua­li­tät her­ge­stellt wird. Außer­dem ent­hal­ten Soja­pro­duk­te soge­nann­te Iso­fla­vo­ne, die eine hor­mon­ähn­li­che Wir­kung im mensch­li­chen Kör­per ent­fal­ten kön­nen und des­halb nicht im Über­maß ver­zehrt wer­den sollten.

Es gibt aber auch ande­re pflanz­li­che Milch­er­satz­pro­duk­te: Aus Getrei­de oder Reis las­sen sich bei­spiels­wei­se Hafer­milch oder Reis­milch her­stel­len. Die­se pflanz­li­chen Alter­na­ti­ven bei Lako­se­into­le­ranz haben aller­dings einen höhe­ren Anteil an Koh­le­hy­dra­ten und einen gerin­ge­ren Eiweiß­an­teil als Soja­milch. Eine wei­te­re Alter­na­ti­ve sind Milch­er­satz­pro­duk­te aus Nüs­sen: Man­del­milch, Kokos­milch und Milch aus Maca­da­ma­nüs­sen schme­cken gut und lie­fern neben hoch­wer­ti­gen Eiwei­ßen vie­le B‑Vitamine.

Pho­to by andre­as kret­schmer on Uns­plash